LinkedIn macht die eigene E-Mail-Adresse den direkten Kontakten der Nutzer publik. Jene kennen die Sicht von aussen aufs eigene Profil jedoch nicht und sind überrascht, wenn ihre private Adresse angezeigt wird. Die Anpassung der Kontakt-E-Mail gehört somit zur professionellen Profilpflege auf LinkedIn.
Geben Sie gerne Ihre private E-Mail-Adresse weiter? Füllen Sie mit dieser alle möglichen Wettbewerbe aus? Und nennen selbstverständlich die Adresse auch an jedem geschäftlichen Netzwerk –Treffen ungefragt dem Gegenüber?
Wahrscheinlich nicht. Und doch machen das die meisten von uns – ohne unser Wissen.
LinkedIn: zeigt Ihre E-Mail gerne
Ausgerechnet auf dem beruflichen Netzwerk LinkedIn geben vor allem langjährige Nutzer ihre private E-Mail-Adresse preis. Als es damals darum ging, ein solches Profil zu erstellen, verwendeten viele ihre Gratis-Provider-Adressen von Hotmail, Gmx, Yahoo, Gmail u.a. – so wie es auch bei anderen Social Media-Diensten gemacht wird.
Im Gegensatz zu allen anderen Social Media-Kanälen nimmt sich LinkedIn aber eine Eigenheit heraus: Die E-Mail-Adresse wird allen direkten Kontakten (Connections ersten Grades) angezeigt.
Ihre direkten Kontakte haben diese Ansicht von Ihrem Profil inklusive E-Mail.
Für wen sich die Anpassung der E-Mail lohnt
Im Rahmen des Content Production Day* in Bern habe ich sechs Teilnehmende darauf angesprochen. Einigen war nicht bewusst, dass den direkten Kontakten eine E-Mail angezeigt wird. Drei der sechs Personen waren überrascht, welche Adresse es ist.
Aus der Diskussion mit diesen LinkedIn-Nutzern zeigte sich, wer die angezeigte E-Mail-Adresse sinnvollerweise ändert.
Für diese User-Gruppen lohnt sich die Anpassung der E-Mail bei LinkedIn:
- Man ist langjähriger Mitarbeiter, Partner oder die Geschäftsführerin einer Firma. Hier möchte man einfach, dass die Geschäfts-E-Mail genutzt wird. Das wirkt seriöser. Anfragen sowie Benachrichtigungen kommen am richtigen Ort an.
- Die angezeigte E-Mail-Adresse wird nur privat genutzt und man möchte sie Freunden, der Familie vorbehalten
Was mit unwillentlich preisgegebenen E-Mails passiert
Wer übrigens ein relativ legeres Akzeptieren von LinkedIn-Kontaktanfragen pflegt, setzt sich einem zusätzlichen Risiko aus. Die Gefahr besteht, dass Netzwerker sich mit Fake-Profilen verbinden, welche einfach informelle E-Mail-Adressen sammeln können.
In dieser Weise zusammengetragene E-Mail-Adressen können sehr wertvoll sein – und in diesem Fall nicht für Sie:
- Zum Komplettieren von Profilen (wo Informationen schon mit Name, Arbeitgeber oder mit E-Mail-Adressen verknüpft sind). Daraus lässt sich ein Datenstamm aufbauen, den man gut an Dritte verkaufen kann.
- Phishing: mit den gesammelten Profilinformationen erscheinen Unbekannte glaubhafter, da die Empfänger auf ihrer privaten E-Mail erreicht werden
- Spam: Die Adresse wird für mehr oder weniger gezielte, jedenfalls ungefragte Werbung missbraucht.
In einem zukünftigen Beitrag werde ich in diesem Zusammenhang darauf eingehen, welche Rolle Fake-Profile und ein argloses Akzeptieren der LinkedIn-Einladungen spielen.
Grundwissen: Die Rolle der E-Mail-Adresse auf LinkedIn
Die diesbezüglichen Profil-Einstellungen sind nicht gerade in einem schnellen Durchlauf verständlich. Hier darum die Grundfakten, die wir im Bereich rund um die E-Mail-Anzeige und Login wissen sollten:
- Bestimmung/Änderung der primären Adresse: Man kann die primäre Adresse jederzeit ändern (man muss aber zuerst eine andere Adresse hinzufügen, und diese anschliessend als primär bestätigen – siehe die Schritt-für-Schritt-Anleitung später)
- Anzeige für direkte Kontakte: Die primäre E-Mail-Adresse wird im Profil für alle direkten Kontakte sichtbar angezeigt, andere E-Mail-Adressen bleiben versteckt
- Login: Zum Einloggen können neben der primären E-Mail-Adresse auch andere verwendet werden, die zusätzlich hinterlegt worden sind.
- Benachrichtigungen von LinkedIn: Diese werden zur primären E-Mail Adresse geschickt.
E-Mail-Adressen gehören verwaltet – auch auf LinkedIn. Vorteil: Man kann sich mit allen Adressen einloggen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die angezeigte E-Mail auf LinkedIn zu ändern
- Gehen Sie zu „Settings & Privacy“ in Ihrem Profil
- Unter „Account“ / „Basics“ / „Email addresses“ ->„add email address“
- Im Bestätigungs-Mail die Mail-Adresse bestätigen
- Neue Adresse „make primary“
Zum Schluss: Was könnte LinkedIn hier gegenüber Usern verbessern?
Den befragten Usern war nicht bewusst, dass ihre E-Mail, die sie zum Einloggen brauchen, angezeigt wird. LinkedIn bietet zwar eine Ansicht des eigenen Profils an, wie Nicht-Verknüpfte und LinkedIn-Nichtuser das Profil zu Gesicht bekommen. Ein «Aus der Sicht von…»-Tool ähnlich wie bei Facebook wäre hilfreich, in der die Sicht von Freunden oder das öffentliche Profil klar herausstechen würde.
Das «Aus der Sicht von…»-Tool von Facebook ermöglicht den externen Blick aufs eigene Profil.
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